Vor kurzem wurden wir aufmerksam gemacht, dass es in Bern eine «Güggeli-Beiz» gibt.
Und das erst noch an bester Aareufer-Lage. Im alten Rieghaus visavis vom Schwellenmättli hat sich das Güggeli niedergelassen. In diesem Restaurant dreht sich (fast) alles um das Poulet, das in jensten Kreationen angeboten wird. Ob als Mistkratzerli (die Spezialität des Hauses), Crispy Chicken oder Chicken Wings. Das Lokal ist in einem urchigen Ambiente gehalten und mit Liebe zu Detail eingerichtet. Das Güggeli-Thema zieht sich durch das
ganze Lokal. Wer den Chalet-Vintage Stil mag, kommt hier voll auf seine Kosten.
Was macht der Gast, wenn man von allem «ä chlei möcht probiere»? Richtig – man bestellt ein Platte auf der von «allem öppis druffe isch». Die Hühnerstallplatte ab 2 Personen (p.P. CHF 29.50) bietet das genau an. Auf der Platte wird ein halbes Hähnchen, Crispy Fingers und Schenkli-Steakli mit Pommes und zweierlei Saucen serviert. Um die Zeit zu überbrücken bis die Monsterplatte bereit ist, wurde aus der Karte das Chnoblibrot geordert in Begleitung mit einem Glas Verdejo. Das Chnoblibrot hatte nicht der extreme Knoblauchgeschmack, was dem beigefügten Pesto den nötigen Platz gab. Mittlerweile hat die Küchencrew die Platte startbereit, die uns feurig heiss serviert wurde. Kurzerhand die Tischdecko umgestellt, damit alles auf dem Tisch Platz hatte und schon kann es losgehen. Das Besteck haben wir zur Seite gelegt, Güggeli & Co., sind wir der Meinung, ist der perfekte Fingerfood. Das Fleisch beim Hähnchen war saftig und bis an den Knochen gar. Die Crispy Fingers hätten einen Tick krosser sein können. Da fehlte ein wenig der Crunch-Effekt. Die Schenkeli waren wie das Hähnchen schön zart und saftig. Die beiden hausgemachten Dipp-Saucen waren solid, es fehlte aber etwas an Charakter. Die dazu gereichten Pommes waren tiptop. Von denen kann man bei grossem Hunger nachbestellen.
Hans meinte, wenn wir schon mal sündigen, dann nehmen wir doch obendrein ein Dessert. Die aufmerksame Bedienung empfiehl uns die Cremeschnitte. Die sei bei ihnen anders als wie man sie von der Bäckerei kennt. Empfehlung ist immer gut und so wurde die Schnitte geordert. Die Cremeschnitte bestand aus drei luftigen Blätterteigstücke, die mit Vanillecreme geschichtet wurde. Das Dessert sieht richtig toll aus und schmeckt ausgezeichnet. Das Zerbrechen/Schneiden/Trennen der Schnitte war dann eine andere Geschichte. Am Schluss sah es auf dem Teller aus, wie nach einem Massaker, bei dem Quentin Tarantino Regie führte. Hauptsache es hat geschmeckt.
We like:
Das Lokal gefällt. Es hat Charme, wirkt heimelig und überall hat es Accessoires, die es während dem Aufenthalt zu entdecken gibt. An nicht Güggeli-Liebhaber wurde gedacht.
Das Restaurant bietet eine kleine Auswahl an Fleischspezialitäten (Bsp. Spareribs) oder vegetarisch/vegane Gerichte (Bsp. Falafel) an. Die Hauptattraktion sind aber die Geflügel-Menüs.
We wish:
Bei den Haussaucen dürfte man mehr Mut zeigen. Die waren etwas gar «normal», für das
sie hausgemacht sind. Bei den Vorspeisen, würde sich nebst den Salaten, noch etwas Leichtes empfehlen (Bsp. Gemüsedipp). Denn die über alles gesehen, fallen die Menüs üppig aus.
Fazit:
Die Güggeli-Beiz ist eine coole Alternative zu Burger- und Mexican-Restaurants oder ähnlichen Lokalen. Wir finden das Lokal ideal für Gruppen um bei Güggeli und Bier über
das gestrige Sportereignis oder die letzten Ferien zu quatschen und philosophieren. Die Lage am Schwellenmättli ist eh eine der attraktivsten Plätze an der Aare. Hier lässt sich vor oder nach dem Besuch gut verweilen.
Dank:
Herzlichen Dank an das Güggeli-Beiz Team für die Bewirtung und Empfehlungen. Vielen Dank für die Einladung.
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