Das Ristorante Nido thront wie ein Adlerhorst über den Bahnhofplatz. Mehr zentrale Lage in Bern geht kaum mehr. Im Sommer punktet das Nido mit einer einmaligen Terrasse mit Blick über die Dächern Berns. Der Innenbereich steht der Terrasse in nichts nach. Der Raum ist in verschiedenen warmen Brauntönen gehalten. Es wirkt insgesamt, wie eine Penthouse mit grossen Fensterfronten und einer schicken Bar, wo man sich auch auf ein Birra treffen kann. Der Eingang übrigens befindet sich auf der Seite der Schauplatzgasse.
Recherchiert man im Web kriegt man ein Bild über, dass es seit der Eröffnung das Ristorante schon Hochs und Tiefs durchlebt hatte. Aber die jüngsten Rezessionen zeigen deutlich nach oben und diesen Eindruck hatten Hans&Paul an diesem Abend ebenfalls. Beim Empfangsdesk wird der Gast abgeholt und an den Tisch begleitet. Keine gefühlte Minute später kam der Service vorbei, um uns willkommen zu heissen. An diesem Abend war der Service von Anfang bis zum Schluss einwandfrei, freundlich und aufmerksam. Obwohl an diesem Dienstagabend fast jeder Tisch besetzt war.
Auf geht’s in die erste Runde mit einem Pinsa belegt mit Rohschinken, Parmesan, Rucola und Cheerytomaten. Die Pinsa war reichhaltig belegt und überraschte mit dem geschmolzenen Käse unter der Belegung. Auf Empfehlung des Hauses wurde als zweite Vorspeise der «Caprese Nido» bestellt. Eine schöne Combo aus verschiedenen Tomaten und Mozzarella am Stück. Besonders fein ist das Tomatenpüree, das dem Caprese eine zusätzliche Note gibt. Der angerichtete Teller sah wunderbar aus. Unser Ansicht nach wurde der Salat etwas zu kalt serviert.
In der zweiten Runde fiel die Wahl auf das Guanciotta di Manzo (geschmorte Rinderbäckchen) mit Kartoffelstock und Rigatoni all’Amatriciana. Die Rinderbäckchen waren tiptop geschmort und besonders zu erwähnen war ist die grosszügige Portion. Der Kartoffelstock ist immer ein guter Begleiter zu Schmorgerichten. Der war schön sämig und fernab von kleinen Klümpchen. Die Rigatoni wurden al-dente serviert und die Marzano-Tomatensauce war gut abgeschmeckt. Der gereifte Speck verlieh dem Gericht eine zusätzliche Würze, die sehr gut passte. Ein Pasta-Gericht, das man sehr gut empfehlen kann. Auf ein Dessert wurde verzichtet. Einzig für ein feines italienisches Espresso hatte es noch Platz.
Fazit:
Fragt man einen Immobilienverkäufer welches die drei wichtigsten Punkte bei einer Liegenschaft sind, gibt es immer die Gleiche Antwort – Lage, Lage, Lage. Und so ist es auch mit dem Nido. Die Lage des Restaurants ist definitiv einzigartig. Zentral am Bahnhof und ausgestattet mit einer Terrasse, mit der das Restaurant im Sommer richtig punkten kann. Das Nido ist möglicherweise in manchen Augen noch nicht der Edelitaliener wie sie es sich vorstellen. Aber das kann noch gut werden. In unseren Augen stimmt die eingeschlagene Richtung.
We wish:
Insgesamt sind die Primi Piati an der oberen Preisrange. Der kleine Caprese war wirklich nicht gross und der liegt mit CHF 19.—zu buche. Dafür überraschen die Secondi Piati mit einem tollen Preis-/Leistungsverhältnis.
We like:
Rasch auf ein Bier einkehren bevor es auf den Zug geht, Lunch mit Arbeitskollegen über den Mittag, fein am Abend mit Freunden essen gehen. Das Nido bietet alles und dazu in einem sehr schönen Ambiente. Das Lokal in der oberen Altstadt ist eine echte Bereicherung.
Rechnung:
- Pinsa Capri CHF 28.00
- Kleiner Caprese Nido CHF 19.00
- Guanciotta di Manzo CHF 36.00
- Rigatoni all’Amatriciana CHF 28.00
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